Die Flussperlmuschel (Margaritifera margaritifera) ist deutschlandweit vom Aussterben bedroht (Rote Liste Zentrum, Stöckl et al. 2020). Das Projekt MARA im Bundesprogramm Biologische Vielfalt hat das Ziel, den jahrzehntelangen Negativtrend der Flussperlmuschelbestände wieder umzukehren. Das vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz geförderte Verbundprojekt setzt hierfür ein Artenschutzkonzept für die Flussperlmuschel bundesweit in die Praxis um.
Neben dieser überregionalen Vernetzung lokaler Schutzbemühungen kombiniert das Projekt kurz- und langfristige Maßnahmenpakete. Zur Stabilisierung der Flussperlmuschelbestände und zum Erhalt ihrer genetischen Diversität wird ein Nachzuchtprogramm durchgeführt. Dieses unterliegt anhand verschiedener Begleituntersuchungen einer ständigen genetischen Überprüfung und methodischen Optimierung. Zur Verbesserung des Lebensraums soll neben strukturellen Aufwertungen der Gewässer vor allem eine Erhöhung der Wasserspeicherung in der Fläche beitragen. Dadurch wird die Resilienz der Gewässersysteme gegenüber dem Klimawandel erhöht und das Nahrungsangebot für die Flussperlmuschel verbessert, während gleichzeitig Sediment-, Nähr- und Schadstoffeinträge minimiert werden.
Gleich in mehrfacher Hinsicht wird hier ein integrativer Ansatz verfolgt:
1. Gemeinsam mit Landnutzenden wird an beispielhaften Maßnahmen zum Sediment- und Wasserrückhalt deren ökologische Wirksamkeit erprobt. Die Auswirkungen auf Betriebsabläufe und Erträge werden herausgearbeitet, um best-practice Beispiele für eine großflächige Anwendung zu schaffen.
2. Es werden Ökosystemleistungen und regionale Wertschöpfungsketten gefördert, z.B. durch dezentralen Hochwasserschutz, Wasser- und Bodenschutz.
3. Bei der Maßnahmenumsetzung werden die Bedürfnisse vergesellschafteter Arten berücksichtigt und in die Maßnahmenplanung einbezogen, insbesondere der Nase (Chondrostoma nasus) und des Huchens (Hucho hucho). Diese beiden Fischarten sind wie die Flussperlmuschel sogenannte Verantwortungsarten, also Arten, für deren Erhalt Deutschland eine besondere Verantwortung trägt, weil sie nur hier vorkommen oder ein bedeutender Teil der Weltpopulation hier vorkommt oder weil die Arten weltweit gefährdet sind.
Informieren Sie sich über aktuelle Fortschritte und Ergebnisse des Verbundprojektes.
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