Öffentlichkeitsarbeit
Auszeichnung für „MARA“: „Das ist der Rückenwind, den Artenschutz braucht“
Die anwesenden Projektpartner bei der Übergabe des Preises durch Sabine Riewenherm, von links: Josef Heisl, Thomas Berendonk, Erika Träger, Monika Linseisen, Raimund Kneidinger, Christiane Kotz, Carola Stemp, Marco Denic, Johann Braun, Helmut Plenk, Franz Brunner
Das Verbundprojekt „MARA-Margaritifera Restoration Alliance“ wurde am 26.03.2024 von der Präsidentin des Bundesamts für Naturschutz, Sabine Riewenherm, als offizielles Projekt der UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen ausgezeichnet. Die Übergabe des Preises fand auf Schloss Neuburg im Landkreis Passau statt.
Die Auszeichnung wird an Projekte verliehen, die sich in vorbildlicher Weise für die Ziele der UN-Dekade einsetzen. Im „MARA“ Projekt werden Nachzuchtprogramme für die Flussperlmuschel und ihren Wirtsfisch, die Bachforelle, betrieben, Gewässer renaturiert und auch Maßnahmen im Umland der Gewässer durchgeführt. Dadurch sollen naturnahe Stoffflüsse und eine langfristige Aufrechterhaltung wichtiger Ökosystemleistungen sichergestellt werden. Als weitere Maßnahmenziele nannte Projektmanager Dr. Marco Denic die Erhöhung des Wasserrückhalts in der Fläche, die Organisation von Kulturveranstaltungen mit Flussperlmuschelbezug, die Umweltbildung und die Etablierung eines internationalen Flussperlmuschelnetzwerks.
Landrat Raimund Kneidinger stellt besonders den „Motivations- und Vorbildcharakter“ des Projekts in den Vordergrund. Der Artenschutz brauche solche „Leuchtturm-Projekte“, um in der Öffentlichkeit wahrgenommen zu werden. Davon profitierten letztlich auch viele andere, weniger bekannte Projekte, die aber in ihrer Summe ganz erheblich zum Erhalt und der Förderung der Biodiversität beitrügen. „Auszeichnungen wie jetzt aktuell als Top 3 - Projekt der UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen sind genau der Rückenwind, den der Artenschutz braucht.“ Der Landkreis habe mit Federführung durch die Leiterin der Unteren Naturschutzbehörde, Christiane Kotz“ „großartige Arbeit geleistet“, so der Landrat. Und mit dem Landschaftspflegeverband habe man durch die langjährigen Erfahrungen in der Flussperlmuschelarbeit einen perfekten Partner für die Umsetzung gewinnen können. Der Landkreis Passau sei stolz, Verbundpartner von „MARA“ zu sein.
Sabine Riewenherm: „MARA setzt sich mit großem Engagement für den Schutz und Erhalt der vom Aussterben bedrohten Flussperlmuschel ein. Dabei wird deutlich, wie Artenschutz und Ökosystemwiederherstellung Hand in Hand gehen.“ Besonders bemerkenswert sei dabei die Vielfalt an Kooperationspartnern – von Landwirtinnen und Landwirten über Universitäten bis hin zu Künstlerinnen und Künstlern. Wirksamer Naturschutz brauche viele Akteure und ist „eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe“, so Riewenherm.