Das Projekt MARA beinhaltet das gesamte aktuelle Verbreitungsgebiet der Flussperlmuschel in Deutschland. Die räumliche Gliederung umfasst fünf Teilprojektgebiete in den vier Bundesländern Bayern, Sachsen, Nordrhein-Westphalen und Niedersachsen.

• Übersichtskarte MARA

Bayerische Projektgebiete

Die Verbreitung der Flussperlmuschel (Margaritifera margaritifera) in Bayern beschränkt sich auf die kalkarmen Mittelgebirge Bayerischer Wald und Fichtelgebirge. In den dortigen Bächen und Flüssen war die Art weit verbreitet, jedoch setzte in den vergangenen Jahrzehnten, wie überall in Mitteleuropa, ein rapider Rückgang der Bestände ein, sodass nun zahlreiche Populationen ausgestorben oder auf wenige Individuen zusammengeschmolzen sind.

Projektgebiet Südostbayern

Das Projektgebiet Südostbayern befindet sich im südlichen Bayerischen Wald in den Landkreisen Passau, Freyung-Grafenau, Regen, Cham und der Stadt Passau. In diesem Gebiet wurden sechs prioritäre Zielgewässer ausgewählt. Dabei handelt es sich um die Ilz mit Nebengewässern, die Ranna, die Kleine Ohe und die Große Ohe zur Gaißa, den Biberbach sowie den Wolfertsrieder Bach. Dort sind neben der Flussperlmuschel und ihres Wirtsfisches der Bachforelle auch die Fischarten Nase und Huchen heimisch, die als Verantwortungsarten ebenfalls von den Projektmaßnahmen profitieren.

Projektgebiet Nordostbayern

sind die insgesamt acht Gewässer in Nordostoberfranken entlang des Grünen Bandes in den Landkreisen Hof und Wunsiedel. Insgesamt beträgt die Ausdehnung des Projektgebiets ~ 85 km².

Projektgebiet Sächsisches Vogtland

Die Flussperlmuschelnachzucht und die Lebensraumaufwertung sind auf das Raunerbachtal und das Triebelbachtal konzentriert, den letzten Refugien der Flussperlmuschel in Sachsen. Sie liegen im Einzugsgebiet der Weißen Elster im sächsischen Vogtland. Die Informationsangebote zielen auf Interessierte aus ganz Sachsen.

Projektgebiet Nordrhein-Westfalen

Das nordrheinwestfälische Projektgebiet liegt bei Monschau in der StädteRegion Aachen. Die Umsetzung der Maßnahmen zur Habitataufwertung und die Nachzucht der letzten Flussperlmuschelpopulation in NRW konzentrieren sich in erster Linie auf den deutschen Teil des Perlenbachs oberhalb der Perlenbachtalsperre, dem einzig verbliebenen Flussperlmuschelgewässer in Nordrhein-Westfalen. Da neben der Quelle auch die Hälfte des Einzugsgebietes und Bachlaufes auf belgischer Seite liegen, ist geplant, in Kooperation mit den belgischen Kollegen dort ebenfalls Maßnahmen umzusetzen.

Projektgebiet Niedersachsen

Das niedersächsische Projektgebiet befindet sich im Landkreis Celle. An der Lutter wurden die wesentlichsten Renaturierungsmaßnahmen bereits 2005 erfolgreich abgeschlossen, sodass dort heute wieder ein selbsterhaltender Flussperlmuschelbestand vorhanden ist. Das Gewässer dient dem Projekt MARA deshalb in erster Linie als Referenzgewässer, in dem vergleichende Untersuchungen durchgeführt werden.