Ziele

Die deutschen Flussperlmuschelbestände sind überaltert und können sich daher nicht mehr selbst erhalten. Oberstes Ziel ist die Verjüngung und dadurch die Herstellung langfristig überlebensfähiger Flussperlmuschelbestände.

Dies soll anhand folgender operationalisierter Teilziele erreicht werden:

  1. Habitatoptimierung durch:
  • Verringerung diffuser Stoff- und Sedimenteinträge aus den Einzugsgebieten in die Gewässer
  • Verbesserung der Nahrungsressourcen für die Flussperlmuschel und andere Filtrierer (z.B. Bachmuscheln, Kleinmuschelarten, verschiedene Insektenlarven) durch Förderung naturnaher Auenvegetation
  • Entschärfung von Niedrigwassersituationen durch verstärkten Wasserrückhalt in der Fläche, um die Auswirkungen des Klimawandels abzupuffern
  • Optimierung der Gewässerstruktur durch Einbringung von Totholz und Störsteinen zur Förderung und zum Erhalt der Bestände von Flussperlmuschel, ihrem Wirtsfisch Bachforelle und weiterer Zielarten wie Nase und Huchen
  1. Nachzucht von Flussperlmuschel und ihrem Wirtsfisch Bachforelle zur Bestandsstützung unter besonderer Berücksichtigung der genetischen Vielfalt.
  1. Modellhafte Einbindung von Landnutzenden zur Erprobung von erosionsmindernden und den Wasserrückhalt fördernden Bewirtschaftungsmethoden, wirtschaftliche Bewertung und bundesweite Sichtbarmachung der Ergebnisse in Form eines best-practice-Handbuchs zur gewässerschonenden Landnutzung.
  1. bundesweite Akzeptanzbildung durch zielgruppengerechte Vermittlung der Bedeutung der Flussperlmuschel. 
  2. Ausgehend von Netzwerken auf lokaler und auf Bundesebene wird die Schaffung eines internationalen “Netzwerks Flussperlmuschel” angestrebt, um den Fachaustausch zu fördern und die Schutzbemühungen in Europa zu vernetzen. Die Initiative orientiert sich an bereits vorhandenen Strukturen wie „NORA – Native Oyster Restoration Alliance“ und der „COST-Initiative“  (Conservation of freshwater mussels: a pan-European approach) bzw. arbeitet direkt mit diesen zusammen.